Gute Nachricht für die Landwirtschaft: Der völlig überzogene Vorschlag der EU-Kommission zur Reduzierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln wurde vom Europäischen Parlament zurückgewiesen. Der Vorschlag sah u.a. 50 Prozent weniger Pflanzenschutzmittel bis zum Jahr 2030 vor, außerdem Totalverbote in „sensiblen Gebieten“.
Ich unterstütze das Ziel, Pflanzenschutzmittel zu einem realistischen Maß zu reduzieren, doch ein generelles Verbot lehne ich ab. Landwirtinnen und Landwirte setzen Pflanzenschutzmittel schließlich nicht willkürlich ein, sondern auf der Grundlage verschiedener Risikobewertungen und oft jahrelanger Erfahrung. Umweltschutz muss mit den Landwirtinnen und Landwirten und nicht gegen sie erreicht werden. Naturschutzmaßnahmen dürfen nicht dazu führen, dass landwirtschaftliche Betriebe ihr Land nicht mehr sinnvoll bewirtschaften können.
Denn was Linke, Sozialdemokraten und Grüne im Europaparlament gefordert haben, hätte de facto zu einer Zwangsumstellung vieler Landwirtschaftsbetriebe auf Ökolandbau geführt. In der Bauernschaft empfindet man dies zurecht als ein faktisches Berufsverbot. Die Landwirte befürchten zudem deutliche Einbußen. Wenn man Schädlingsbefall nicht mehr kontrollieren kann, drohen Missernten, was wiederum die Lebensmittelpreise und Rohstoffe aus der europäischen Landwirtschaft steigen lässt. Gerade in der derzeitigen Phase, in der die Lebensmittelpreise die Inflation anstacheln, dürfen die Kosten für landwirtschaftliche Produkte nicht durch politische Maßnahmen noch weiter nach oben getrieben werden.
Eine Mehrheit der Europaabgeordneten hatte sich der Meinung unserer EVP-Fraktion angeschlossen. Unseren ausgewogenen Ansatz hat die linke Seite des Parlaments aber nicht mitgetragen. Der Vorschlag zur Reduzierung von Pflanzenschutzmitteln ist nun erst einmal vom Tisch.
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