Der Schutzstatus von Wölfen und anderen Großraubtieren wird in der Europäischen Kommission überprüft. Auf Initiative der Christsozialen (CSU) und Christdemokraten (CDU) gab es hierzu gestern eine kontroverse Aussprache im Europäischen Parlament.
Angelika Niebler, oberbayerische CSU-Europaabgeordnete erklärt dazu:
„Unsere Bäuerinnen und Bauern berichten seit Monaten, welche Gefahr vom Wolf ausgeht. Die Wolfspopulation wächst, und die Schäden für die heimische Alm- und Weidewirtschaft wachsen entsprechend. Durch unsere vielfältigen Initiativen haben wir endlich erreicht, dass die Europäische Kommission den Schutzstatus des Wolfes überprüfen wird. Sie hat die Mitgliedstaaten aufgefordert, Daten über die Wolfspopulation in den Regionen zu erfassen. Leider fehlt seitens der deutschen Bundesregierung bislang dazu die Unterstützung.“
Allein in Deutschland ist die Anzahl der Wölfe in den letzten 20 Jahren auf über 1500 gestiegen. In Bayern gibt es rund 1400 Almen und Alpen, auf denen im Frühjahr Nutztiere gehalten werden. Dort sind Nutztiere immer wieder Wolfsangriffen ausgesetzt. Der Wolf gilt nach der Richtlinie zur Erhaltung der natürlichen Lebensräume sowie der wildlebenden Tiere und Pflanzen als streng geschützt.
Das Europaparlament hat bereits in einer Entschließung im November 2022 die Europäische Kommission dazu aufgefordert, die Entwicklung der Wolfspopulation in Europa regelmäßig zu überprüfen. Die Kommission hat am 4. September Kommunen, Wissenschaft und alle Betroffenen aufgefordert, ihr bis zum 22. September 2023 aktuelle Daten über die wachsenden Wolfspopulationen und die Folgen zu melden (EC-WOLF-DATA-COLLECTION@ec.europa.eu).