Gegen die Stimmen der CSU-Abgeordneten hat das Europäische Parlament es jetzt offiziell besiegelt: Ab 2035 sollen neue Pkw und Vans in der EU kein CO2 mehr ausstoßen. Dies bedeutet das Aus für Autos mit Verbrennungsmotoren. Stattdessen sollen nur noch Elektroautos auf den Markt kommen. Ich halte dieses Verbot für falsch. Elektroautos werden zweifellos eine gute Zukunft haben – vorausgesetzt, die dazugehörige Infrastruktur wird rechtzeitig ausgebaut. Aber es gibt eben auch noch andere klimafreundliche Alternativen, die nun willkürlich ausgeschlossen werden. Das Aus für den Verbrenner bringt nämlich weder die Entwicklung von synthetischen Kraftstoffen noch von Wasserstoffantrieben voran. Die notwendige Innovationsfreiheit fehlt jetzt völlig.
Es war doch noch nie richtig, starr nur auf eine Technologie zu setzen. Die Krisen der letzten Jahre und der beginnende Wettlauf um die besten sauberen Technologien mit den USA lehren uns doch eigentlich, dass Technologieoffenheit das Gebot der Stunde sein muss.
Zudem ist es ein Schlag gegen den Industriestandort Europa. Das Verbrenner-Aus wird ihn nachhaltig schwächen. Mit der einseitigen Festlegung auf reine Elektromobilität werden allein in Deutschland tausende von Arbeitsplätzen gefährdet, die am Verbrennungsmotor hängen. Nicht nur in der direkten Fertigung, sondern auch bei den Zulieferbetrieben. Wir werden sehen, wie dies die Entscheidungen der Unternehmen über die Zukunft ihrer Produktionsstandorte beeinflussen wird.
Politiker sollten in meinen Augen nicht die Technik vorscheiben, sondern nur die Ziele. Die CSU hat daher seit Beginn der Diskussion für das Prinzip der Technologieoffenheit gekämpft. SPD, Grüne und große Teile der Liberalen haben das offenbar nicht verstanden und für das Aus des Verbrennungsmotors im Europäischen Parlament gestimmt. Doch auch E-Autos emittieren CO2, wenn man nicht nur am Auspuff misst, sondern den gesamten Herstellungsprozess des Autos bewertet. Zudem sind batteriebetriebene Pkws auf Rohstoffe wie Lithium angewiesen. Auch das wäre ein Kriterium gewesen, nicht alles auf eine Karte zu setzen.
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