Prostitution soll in der EU reguliert werden. Dies fordert das Europäische Parlament heute in seinem Bericht „Die Regulierung der Prostitution in der EU: ihre grenzübergreifenden Auswirkungen und die Konsequenzen für die Gleichstellung und die Frauenrechte“. In dem Bericht werden der enge Zusammenhang von Prostitution und Menschenhandel sowie die Relevanz von Exit-Programmen für Prostituierte betont.
Angelika Niebler, oberbayerische CSU-Europaabgeordnete, hält das heutige Votum für ein wichtiges Signal: „Frauen und Mädchen, die in der Prostitution arbeiten, müssen vor Ausbeutung und Zwang geschützt werden. Die Lage von Prostituierten in der EU nimmt immer dramatischere Züge an. Starke Kontrollen, verpflichtende Beratungen und eine Anmeldepflicht sind entscheidend, um Frauen und Mädchen in dieser prekären Lage zu helfen. Das Europäische Parlament hat heute das richtige Zeichen für den Schutz von Frauen und Mädchen in der Prostitution gesetzt.“
Überraschend war, dass keine Mehrheit für das „Nordische Modell“ gefunden werden konnte. Beim „Nordischen Modell“ macht sich der Freier strafbar, die Prostituierte jedoch nicht. Dies ist in Schweden, Island und Norwegen der Fall. Dem Bericht der Europäischen Kommission über die Fortschritte bei der Bekämpfung des Menschenhandels zufolge, werden 51 % der Opfer des Menschenhandels in der EU zum Zwecke der sexuellen Ausbeutung verschleppt. Sexuelle Ausbeutung ist weiterhin die häufigste Form des Menschenhandels in der EU.