Auf europäischer Ebene ist der Wolf eine streng geschützte Tierart (FFH-Richtlinie). Der Wolf ist aber längst nicht mehr vom Aussterben bedroht. Deshalb muss die Europäische Kommission seinen Schutzstatus überdenken. Das sind wir unserer Almwirtschaft schuldig. Die Angst vor einem Wolfsangriff auf Weidetiere ist dort sehr groß. Herdenschutzzäune und Entschädigungszahlungen stoßen an ihre Grenzen. Wir brauchen schnell realistische und praxisnahe Lösungen für unsere Weidetierhalter – auch vor dem Hintergrund der seit Anfang des Jahres geltenden neuen Ökoverordnung, die eine ganzjährige Weidetierhaltung für bestimmte Betriebe vorschreibt.
Da der Wolf keine Landesgrenzen kennt, ist er ein „europäisches Problem“, für das eine europäische Lösung benötigt wird. Daher benötigen wir ein EU-weit einheitliches Monitoring. Außerdem muss die Richtlinie, in der der Schutzstatus geregelt wird und die noch aus einer Zeit stammt, in der es in Europa fast keine Wölfe gab, überarbeitet werden. Europaweit gibt es derzeit mehr als 17.000 Wölfe. Wenn nichts unternommen wird, wächst die Wolfspopulation jährlich um 30 Prozent. Wir brauchen eine vernünftige und vor allem sichere Koexistenz von Mensch, Weidetier und Wolf. Das haben wir mit einer Resolution in der letzten Plenarwoche gefordert. Auf diese Initiative hin hat die Europäische Kommission nun endlich erklärt, den Schutzstatus des Wolf zu überprüfen.