Die Aus- und Nachwirkungen der Corona-Pandemie haben gerade kleine und mittlere Unternehmen (KMU) hart getroffen. Viele mussten erhebliche Umsatzeinbußen verkraften, ihr Personal in Kurzarbeit schicken, ihr Geschäftsmodell neu aufstellen. Im vergangenen Jahr gingen in Europa dadurch alleine 1,4 Millionen Arbeitsplätze in KMU verloren. Für mich eine absolut alarmierende Zahl. Schließlich ist der Mittelstand ein Innovationsmotor, vor allem bei uns in Bayern.
Wir müssen daher politisch alles unternehmen, damit diesem Motor nicht der Treibstoff ausgeht. Schließlich sind die mittelständischen Betriebe das Rückgrat unserer Wirtschaft, schaffen Arbeits- und Ausbildungsplätze. Mit schönen Worten und wohlwollenden Ankündigungen durch die EU-Kommission ist dem Mittelstand nicht geholfen. Ich will echte Entlastungen und Unterstützung für KMU in Europa sehen. Die Sorgen und Nöte des europäischen Mittelstands müssen mehr Gehör finden.
Dem Vorschlag der Kommission, für jede neue Regel im Gegenzug eine Entlastung im gleichen Bereich zu schaffen, müssen Taten folgen. Wenn wir über Auflagen und Sorgfaltspflichten für Unternehmen reden, dann muss klar sein, dass dies für die kleinen und mittelständischen Unternehmen nicht in gleichem Maße machbar ist wie für Großkonzerne. Dies muss bereits in der Gesetzgebung verankert sein. Wir brauchen einen Bürokratieabbau, der seinen Namen auch verdient.
In der neuen Industriestrategie der EU sind Maßnahmen zur Unterstützung von KMU ein zentraler Aspekt. Der Mittelstand soll von den neuen Industrieallianzen profitieren. Zudem soll es bald gezielte Finanzspritzen sowie lokale Ansprechpartner geben, die den Unternehmen bei ihrer digitalen Transformation, bei Cybersicherheit und Datenökonomie helfen. Für mich sind das Schritte in die richtige Richtung. Ich werde ein wachsames Auge darauf haben, damit es nicht bei Ankündigungen bleibt.