Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben mehr als vier Millionen Menschen ihre Heimat verlassen. Speziell für die Kinder ist der Krieg der pure Horror. Wo noch vor kurzem ihr Zuhause war, wo sie zur Schule gingen und sich zum Spielen getroffen haben, liegt nun alles in Trümmern. Sie erleben Bomben, Terror, Verzweiflung, Hunger und Tod. Absolut traumatisierende Erlebnisse. Es bricht einem wirklich das Herz.
Fast die Hälfte der Geflüchteten sind nach Angaben von Unicef minderjährig und bedürfen eines verstärkten Schutzes. Denn für sie besteht ein höheres Risiko, Opfer von Kriminellen, von Gewalt und Missbrauch zu werden. Vor allem unbegleitete Minderjährige und Kriegswaisen sind gefährdet.
Tatsächlich gibt es Berichte von Straftätern, die sich als Angehörige von Waisen ausgeben und diese dann in ihren Ländern ausbeuten. Gegen derartigen Menschenhandel kämpfen wir in der EU mit aller Macht. Die EU-Kommission hat hier eine eigene Task Force eingerichtet, die vor allem an den Grenzen operieren soll. Damit alle Kinder und Jugendlichen wirklich in Sicherheit gebracht werden können, braucht es gut koordinierte Registrierungsverfahren und die Zusammenarbeit mit allen Behörden in den einzelnen Mitgliedsstaaten. Wir sind verpflichtet, die Kinder und Jugendlichen zu schützen.
Sie sollen nach ihrer Flucht wieder eine gewisse Normalität und Stabilität erhalten. Aus den Kindern darf keine verlorene Generation werden. Traumatisierte Kinder müssen auch die notwendige psychologische Betreuung erhalten. Der Schulbesuch ist essentiell, denn dort wird ihnen der dringend benötigte Zufluchtsort geboten. Es ist unsere moralische Pflicht in Europa, die minderjährigen Kriegsflüchtlinge zu schützen und ihnen eine Zukunft ohne Angst und mit allen Perspektiven zu ermöglichen. Die EU muss schnellstens alles Nötige dafür veranlassen.