Die EU-geförderte Firma BioNTech präsentierte gestern einen vielversprechenden Impfstoff gegen das Coronavirus. Die Impfstoff-Strategie der EU feiert damit einen ersten Teilerfolg. Die EU-Kommission hat in diesen Stunden einen Vertrag über bis zu 300 Millionen Dosen des BioNTech-Impfstoffs für EU-Bürger abgeschlossen.
Angelika Niebler, Vorsitzende der CSU-Europagruppe im Europäischen Parlament begrüßt das vorausschauende und rasche Handeln der Europäischen Kommission in der Coronakrise: „Die gezielte EU-Forschungs- und Investitionspolitik in der Krise trägt jetzt Früchte. Keine 24 Stunden nach der Ankündigung eines vielversprechenden Impfstoffs, der mit EU-Mitteln entwickelt wurde, hat die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bereits Impfdosen für Millionen von EUBürgern bei BioNTech gesichert. Das ist ein europäischer Erfolg, so sieht europäischer Mehrwert in der Praxis aus.“
Die Firma BioNTech, die gestern erste Ergebnisse zu einem wirksamen Impfstoff präsentierte, hatte zuvor Unterstützung aus dem europäischen Forschungsprogramm Horizon 2020, aus dem Finanzierungsinstrument InnovFin und aus dem europäischen Fond für strategische Investitionen (EFSI) erhalten. Bereits vor der Coronakrise im Dezember 2019 hatte die Europäische Investmentbank (EIB) dem Unternehmen eine Finanzierung in Höhe von 50 Mio. Euro gewährt. So konnte hochspezialisiertes Personal eingestellt und die Erforschung und Entwicklung von Immuntherapien vorangetrieben werden.
„Trotz der Euphorie muss die Sicherheit des Impfstoffs oberste Priorität haben. Das ist Aufgabe der europäischen Arzneimittelagentur im laufenden Zulassungsverfahren“, erklärt Angelika Niebler. Sobald der Impfstoff von der Europäische Arzneimittelagentur (EMA) zugelassen wird, müssen erhebliche Mengen produziert werden, um eine Durchimpfungsrate von 60-70% – und damit „Herdenimmunität“ – der EU-Bevölkerung zu gewährleisten. Die EU-Kommission arbeitet bereits seit Monaten daran, nicht nur die Forschung, sondern auch die Produktionskapazitäten für Impfstoffe zu stärken.
Angelika Niebler appelliert weiter an Umsicht und Vorsicht in der Pandemie: „Es wird noch einige Zeit dauern bis der Impfstoff überall verfügbar ist und wir zur Normalität zurückkehren. Hunderte Millionen Impfdosen müssen hergestellt und klug verteilt werden – das geht nicht von heute auf morgen, aber wir sehen Licht am Ende des Tunnels. Die EU-Kommission hat bereits hunderte Millionen Impfdosen reserviert und wird für eine gerechte Verteilung sorgen.“
Weitere Labore, die mit Hilfe von EU-Mitteln Impfstoffe entwickeln, stehen ebenfalls bereits in den Startlöchern und werden voraussichtlich in den nächsten Wochen Ergebnisse präsentieren. Darunter auch das deutsche Unternehmen CureVac.