Die Flut an Bürokratie überschwemmt vor allem die kleinen und mittleren Unternehmen im MedTech-Bereich, wie das MIPM Mammendorfer Institut für Physik und Medizin GmbH (MIPM). Die Europaabgeordnete Angelika Niebler besuchte das Unternehmen MIPM auf Einladung von Benjamin Miskowitsch, MdL, Bezirksrätin Gaby Off-Nesselhauf und Bezirkstagskandidatin Simone Drexl, um über die derzeitigen Herausforderungen der KMUs zu sprechen. Der geschäftsführende Gesellschafter Michael N. Rosenheimer und seine Tochter Jennifer Rosenheimer führten durch den Betrieb mit 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und berichteten von den täglichen Bemühungen, das Unternehmen weiterhin international konkurrenzfähig zu halten. Besonders die europäische Medizinprodukteverordnung bringt den Herstellern hohe bürokratische Hürden und viel Zeitverlust, wenn es darum geht, ein neues Gerät schnell auf den Markt zu bringen. Sie müssen sich an über 300 Richtlinien, Normen und Verordnungen weltweit halten. Deshalb besteht hier der Wunsch nach Vereinfachung und Vereinheitlichung – auch international. „Dringend erforderlich ist die Teilnahme der EU an der MDSAP-Richtlinie. Denn damit fallen eine Vielzahl von Registrierungen in den Ländern Australien, Brasilien, Kanada, Japan und USA weg. Dies würde den Marktzugang massiv erleichtern“, so Michael N. Rosenheimer.
Angelika Niebler steht im stetigen Austausch mit kleinen und mittelständischen Unternehmen vor Ort, um sich ein Bild davon zu machen, was die Medizinprodukteverordnung in der Praxis bedeutet: „Wir können nicht zulassen, dass die Forschung und die Herstellung von Medizinprodukten ins Ausland abwandern, weil die Zertifizierung in der EU zu bürokratisch ist. Europa muss als Innovationsstandort attraktiv für Medizinprodukthersteller bleiben. Sonst vertreiben wir hochinnovative mittelständische Betriebe, wie MIPM, und riskieren gleichzeitig, dass die Patientensicherheit gefährdet wird. Eine solche innovationsfeindliche Politik muss korrigiert werden. Wir müssen jeden einzelnen Artikel der Medizinprodukteverordnung auf den Prüfstand stellen. Ich habe die EU-Kommission bereits mehrfach aufgefordert, eine Komplett-Überarbeitung einzuleiten.“
„Die MIPM GmbH ist ein Innovatives Unternehmen mit Premiumprodukten und steht beispielhaft für die vielen Familienunternehmen in Bayern“, ergänzt Benjamin Miskowitsch, MdL.
93 Prozent der MedTech-Unternehmen sind kleine und mittelständige Unternehmen, sogenannte KMUs, mit weniger als 250 Mitarbeitern. Das MIPM ist ein sehr traditionsbewusstes Familienunternehmen, das auf MRT-taugliche Produkte spezialisiert ist und Patientenüberwachungsmonitore sowie dazu passendes MRT-taugliches Zubehör selbst in Handarbeit produziert. Ihre Produkte liefern sie in über 100 Länder weltweit aus. Mitarbeiterbindung wird hier großgeschrieben und die typisch deutsche Gründlichkeit gebietet ein sehr genaues Qualitätsmanagement. Schließlich geht es bei den Produkten um die Gesundheit von Menschen. „Wir haben keine Angst vor Wettbewerb, denn unsere Produkte sind hoch innovativ. Doch wenn wir beispielweise in China dazu gezwungen werden eine Kooperation mit einem lokalen Hersteller einzugehen -welcher dann noch dazu die Mehrheit hält-, um den lokalen Markt beliefern zu dürfen, ist dies nicht hinnehmbar.“, so Jennifer Rosenheimer.