Bislang werden 80 % der Industriedaten überhaupt nicht genutzt. Dieses riesige Potenzial soll nun durch den sogenannten „Data Act“, also das Datengesetz, zugänglich gemacht werden. Bisher fehlten harmonisierte Regeln für den Zugriff auf Daten. Der Data Act legt nun fest, wer auf Industriedaten zugreifen und sie wie nutzen darf. Hersteller müssen außerdem vernetzte Produkte so designen, dass Produktdaten, inkl. notwendige Metadaten auslesbar sind und somit von Drittparteien genutzt werden können. Das Europäische Parlament hat heute die Einigung zwischen Europäischen Parlament und den Mitgliedsstaaten mit großer Mehrheit formal bestätigt.
Angelika Niebler, oberbayerische Europaabgeordnete, betont, wie wichtig dieses Gesetz ist: „Der Data Act ist ein weiterer Meilenstein der europäischen Digitalgesetzgebung. Er wird Datensilos öffnen und das Teilen von nicht-personenbezogenen Daten grundsätzlich erleichtern. Fast jedes Produkt – vom Kühlschrank über die Kaffeemaschine bis hin zum Auto oder Flugzeug – generiert heutzutage Daten. Der Data Act erleichtert Verbraucherinnen und Verbrauchern nun den direkten Zugriff auf ihre generierten Daten. Diese können dann an Drittanbieter weitergegeben werden. Damit schaffen wir mehr Wettbewerb, denn rund um Daten können sich auf Basis neuer Geschäftsideen neue Dienstleistungen, wie zum Beispiel für Reparaturen und Wartungen, entwickeln, natürlich unter Gewährleistung hoher europäischer Datenschutz-Standards.“
Der Data Act ist für den Aufbau der Datenwirtschaft von enormer Bedeutung, denn die Kommission schätzt, dass das weltweite Datenvolumen im Zeitraum von 2018 bis 2025 um 530 % zunehmen wird, und der Wert der Datenwirtschaft in der EU von 300 Milliarden Euro auf 829 Milliarden Euro steigen wird.
Der Data Act wird 18 Monate nach der offiziellen Veröffentlichung in Kraft treten.