Ab 2035 werden Autos mit Verbrennungsmotoren in der EU nicht mehr neu zugelassen. Dies hat das Europäische Parlament bei der Abstimmung zu CO2-Emissionsnormen für Personenkraftwagen und leichte Nutzfahrzeuge heute gegen die Stimmen der CSU-Abgeordneten beschlossen.
Die oberbayerische Europaabgeordnete Angelika Niebler (CSU) hält diese Entscheidung für falsch:
„Ich halte es für falsch, den Verbrenner zu verbieten. Für unseren Industriestandort Europa ist das ein Schlag ins Gesicht. Diese Entscheidung lässt weder die Entwicklung von synthetischen Kraftstoffen noch von Wasserstoffantrieben zu. Ohne Zweifel werden Elektroautos eine gute Zukunft haben, vor allem, wenn die passende Infrastruktur rechtzeitig ausgebaut wird. Aber es war noch nie richtig, nur auf eine Technologie zu setzen. Die Krisen der letzten Jahre und der beginnende Wettlauf um die besten sauberen Technologien mit den USA lehrt uns doch, dass Technologieoffenheit das Gebot der Stunde sein muss.
Politiker sollten nicht die Technik vorscheiben, sondern nur die Ziele. SPD, Grüne und weitgehend die Liberalen haben das leider noch nicht verstanden und für das Aus des Verbrennungsmotos im Europäischen Parlament gestimmt. Mit ihrer einseitigen Wette auf die reine Elektromobilität gefährden sie damit tausende von Arbeitsplätzen.
Wenn wir den Klimaschutz ernst nehmen, müssen wir die Autos, die heute auf der Straße fahren, sauberer machen. Das geht nur mit alternativen Kraftstoffen. Es fahren mehr als 67 Millionen PKWs auf deutschen Straßen – hier müssen wir ansetzen, sonst verpassen wir die Chance, saubere Alternativen für den bestehenden Fahrzeugbestand zu entwickeln. Es kann sich auch nicht jeder sofort ein neues Elektroauto leisten. Deshalb ist diese Entscheidung unsozial. Außerhalb Europas werden weiterhin Autos mit Verbrennungsmotor hergestellt und gefahren. Wir schwächen nur unsere eigene Industrie und vertreiben die produzierenden Unternehmen aus Europa. Das ist eine katastrophale Industriepolitik.“