Der EU-USA Handels- und Technologierat (EU-USA Trade and Technology Council – TTC) nimmt seine Arbeit auf. Ziel des neuen Gremiums ist es, eine gemeinsame Vorgehensweise in wichtigen globalen Handels-, Wirtschafts- und Technologiefragen zwischen den Europäern und den USA zu koordinieren und die transatlantischen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen auf der Grundlage gemeinsamer demokratischer Werte zu vertiefen.
Angelika Niebler, Vorsitzende der CSU-Europagruppe und Mitglied der US-Delegation des Europäischen Parlaments, begrüßt den Beginn der engeren Zusammenarbeit mit USA, obwohl das erste Treffen aufgrund diplomatischer Verstimmungen bis vor kurzem auf der Kippe stand: „Die Ereignisse der vergangenen Wochen und Monate – man denke an den nicht abgestimmten schnellen Abzug aus Afghanistan oder den neuen indo-pazifischen Sicherheitspakt AUKUS – haben die Beziehungen zwischen der EU und den USA auf die Probe gestellt. Umso wichtiger ist es, dass wir uns jetzt endlich bei essenziellen Zukunftsfragen auf gemeinsame Linien verständigen und die transatlantische Partnerschaft vertiefen.“
Der Rat soll sich unter anderem mit Themen wie der Versorgungssicherheit von Halbleitern, gemeinsamen Prinzipen und Standards beim Einsatz von künstlicher Intelligenz und fairen Wettbewerbsbedingungen auf digitalen Märkten auseinandersetzen.
„In Europa stehen Förderbänder von Fabriken still, weil wir nicht genügend Chips geliefert bekommen. Wir brauchen dringend verlässliche Lieferketten. Der Bedarf an Halbleitern wird in Zukunft weiter steigen und wir müssen uns überlegen, wie wir technologisch autonomer werden – eine Technologieallianz mit den USA wäre hier zum Beispiel denkbar. Zudem gibt es Gesprächsbedarf bezüglich Fairness auf digitalen Märkten. Nicht nur die EU, sondern auch die USA haben ein Interesse, dass wir für digitale Unternehmen fairere Wettbewerbsbedingungen schaffen“ erklärt Angelika Niebler.
Vor allem bei Zukunftstechnologien könnten US-Amerikaner und Europäer durch den Handels- und Technologierat mit vereinten Kräften vorangehen und gemeinsam Technologiestandards setzen. Um das zu erreichen, sollen über die kommenden Monate insgesamt zehn gemeinsame Arbeitsgruppen im Rahmen des Handels- und Technologierates tagen.