Im Europäischen Parlament wird in dieser Woche über eine europäische Wasserstoffstrategie entschieden. Die Zukunftstechnologie Wasserstoff kann entscheidend dazu beitragen, die Klimaziele der EU zu erreichen. Als Ersatz für fossile Brennstoffe kann Wasserstoff den CO2-Ausstoß von energieintensiven Industrien wie Stahl, Chemie oder Zement deutlich senken. Die Abstimmung findet am Mittwoch im Plenum des Europäischen Parlaments statt.
Angelika Niebler, Vorsitzende der CSU-Europagruppe und zuständige Berichterstatterin der EVP-Fraktion begrüßt die Initiative: „Ich bin überzeugt, dass Wasserstoff zu einer Erfolgsgeschichte für Bayern und Europa werden kann. Im europäischen Parlament stellen wir dazu jetzt die Weichen.“
Der Fokus des Berichts liegt auf dem schnellen Aufbau einer funktionierenden Wasserstoffwirtschaft. Dazu erklärt Angelika Niebler: „Wir haben uns dafür eingesetzt, schnell einen Markt für bezahlbaren Wasserstoff zu schaffen. Dabei kommt dem Wasserstoff aus kohlenstoffarmer Erzeugung als Übergangslösung eine besondere Rolle zu. Nur wenn wir die Produktion von erneuerbarem Wasserstoff mit dem sogenannten blauen Wasserstoff ergänzen, werden wir schnell genug einen funktionierenden Markt schaffen. Wir haben dafür gekämpft, dass Technologien zur Erzeugung von kohlenstoffarmem Wasserstoff, wie die Kohlenstoffabscheidung und -nutzung entsprechend gefördert werden.“
Entscheidend sei jetzt auch der Aufbau der notwendigen Infrastruktur, erklärt Niebler: „Dabei sollten wir zunächst auf unser bestehendes Gasnetz zurückgreifen und es für den Wasserstofftransport nutzen. Sogenanntes „Blending“, also die Beimischung von Wasserstoff in Erdgas, kann zudem zur Dekarbonisierung des Gassektors entscheidend beitragen.“
Für die anstehenden Investitionen muss die EU die richtigen Anreize setzen, damit private und öffentliche Investoren in alle relevanten Technologien entlang der Wertschöpfungskette für Wasserstoff investieren. Angelika Niebler betont dazu: „Wir müssen sicherstellen, dass gerade auch kleine und mittelständische Unternehmen bei dieser Entwicklung Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten und notwendiger Technologie haben.“
Insgesamt setzt das Europäische Parlament einen wichtigen Meilenstein. „Ich bin froh, dass wir einen pragmatischen Kompromiss erreichen konnten, der Wasserstoff als wichtige Technologie für den Green Deal berücksichtigt und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit unserer Industrie im Blick hat“, so Angelika Niebler.