Ich bin eine begeisterte Unterstützerin des neuen EU-Programms „Digitales Europa“. Damit soll der digitale Wandel vorangetrieben werden. Es werden Gelder für die Einführung von Spitzentechnologien in Schlüsselbereichen wie künstliche Intelligenz, Supercomputer und Cybersicherheit bereitgestellt. Das Programm gilt für den Zeitraum 2021 bis 2027.
Wir wollen damit das Potential der Digitalisierung zugunsten der Gesellschaft und der Volkswirtschaft stärker ausschöpfen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Staaten stärken. Denn Daten enthalten wesentliche Ressourcen für Wirtschaftswachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Innovation sowie für die Schaffung von Arbeitsplätzen.
Ich bin mir sicher: Wenn wir unsere diversen nationalen Daten europaweit teilen, schaffen wir uns einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil in der EU. Öffnen wir unsere nationalen Datensilos und verknüpfen wir uns. Statt Daten ungenutzt verstauben zu lassen, sollten wir sie lieber sinnvoll gemeinsam nutzen.
Ein gutes Beispiel ist die Forschung: Warum in jedem Staat das Rad neu erfinden, wenn man es aufgrund von Studien auch weiterentwickeln und besser machen kann? Ein europäischer Medizindatenraum kann uns in der Krebsforschung um Jahre nach vorne katapultieren, der Umwelt- und Klimaschutz könnte durch eine effiziente Auswertung von Mobilitätsdaten gezielt verstärkt werden und ein gemeinsamer Pool an Landwirtschaftsdaten kann unseren Bauern helfen, noch effizienter und ressourcenschonender zu wirtschaften.
Wir müssen uns quasi ein „Schengen für Daten“ in Europa aufbauen. Erst die Auflösung unserer Binnengrenzen hat dem europäischen Ziel zu Größe verholfen. Es wird Zeit, dass wir diesen Gedanken auch auf den digitalen Raum übertragen.
Allerdings müssen hier Transparenz, Datenschutz und Cybersicherheit auf hohem Niveau gewährleistet sein. Für mich ist dies der „European way of data“, der uns wesentlich von den amerikanischen Datenkraken unterscheidet.