Während die Impfkampagnen in den EU-Mitgliedstaaten zunehmend Fahrt aufnehmen, präsentierte die EU-Kommission gestern ihre COVID19-Therapiestrategie. Angelika Niebler, Vorsitzende der CSU-Europagruppe begrüßt den Schritt: „Ich habe bereits Ende letzten Jahres eine solche Strategie gefordert. Denn die Herdenimmunität durch die Impfung wird uns zwar unsere Freiheit wieder zurückgeben, aber das heißt nicht, dass COVID19 als Krankheit plötzlich verschwinden wird. Wir brauchen wirksame Medikamente, um die Coronakrise nachhaltig zu überwinden und müssen auch im Bereich Diagnostika noch besser werden. Ein langfristiges Ziel müsste die Entwicklung einer Corona-Tablette sein, die so verfügbar und einfach einzunehmen ist wie Aspirin bei Kopfschmerzen oder einer Grippe.“ Bereits im Dezember 2020 hatte Bayern eine eigene Therapiestrategie auf den Weg gebracht.
In der EU-Strategie werden neben gezielten Investitionen in die Erforschung der erfolgversprechendsten Therapeutika („Therapeutics innovation booster“) auch wichtige Maßnahmen vorgeschlagen, um die Zulassung und Entwicklung solcher Therapeutika auf europäischer Ebene effizienter und schneller zu gestalten: „Wenn wenige Stunden oder Tage den Unterschied machen, kann weniger Bürokratie Leben retten. Mit Best-Practices für klinische Studien und einem Ausbau des sogenannten ´Rolling Reviews´ können Prozesse beschleunigt werden“, so Niebler. Ein noch für dieses Jahr geplantes Pilotprojekt für einen Gesundheitsdatenraum soll Zulassungen zusätzlich beschleunigen.
Um für die nächste Pandemie vorbereitet zu sein, sollen europäische Produktionskapazitäten so ausgebaut und koordiniert werden, dass im Anlassfall die Produktion schnell hochgefahren werden kann. Auch die Lieferketten sollen zu diesem Zweck widerstandfähiger gemacht werden: „Eine Situation, wie wir sie jetzt haben, in der die Produktion des CureVac-Impfstoffs in Europa wegen Exportbeschränkungen aus den USA wackelt, müssen wir künftig vorbeugen. Die Widerstandsfähigkeit unserer Lieferketten muss eine Priorität sein und auch in einer EU-Industriestrategie eine prominente Rolle spielen“, sagt Angelika Niebler.
Ein Großteil der Maßnahmen wird noch bis Ende des Jahres angestoßen werden.